Vorsitz und AG Leitung mit neuen Gesichtern
Der neue FONAP-Vorstand hat sich zu seiner konstituierenden Sitzung in Bonn getroffen. Dabei wurde unter anderem der neue Vorsitz gewählt. Almut Feller (Ferrero) wird in den nächsten zwei Jahre den FONAP e.V. leiten. Stellvertreter ist Sascha Tischer (SAN). Zum neuen Schatzmeister wurde Armin Hodzic (BMTrada) bestimmt.
Außerdem wurde die Leitung der Arbeitsgruppen festgelegt: AG Kommunikation - Cornelia Schröpfer (OVID), AG Zertifizierung - Armin Hodzic, AG Projekt - Sascha Tischer, AG Review & Monitoring - Nina-Maria Gaiser (BOS).
Die AG Derivate wird weiter von Verena Koch (FA Peter Greven) geleitet. Frau Koch ist nicht im FONAP-Leitungsgremium, wurde aber vom Vorstand gebeten, diese fachspezifische Arbeitsgruppe weiter zu führen.
Der neue Vorstand, von links nach rechts: Armin Hodzic, Elisa Manukja (Vertreterin BMEL), Cornelia Schröpfer, Nina-Maria Gaiser, Sascha Tischer und Almut Feller
Almut Feller, neue FONAP-Vorsitzende, wünschte in ihrer kurzen Ansprache allen Beteiligten viel Erfolg für die neuen Ämter und dankte dem Sekretariat für die bisher geleistete Arbeit. Außerdem betonte Frau Feller, dass der Vorstand und die AG-Leitungen weiter im Sinne des Vereins und seiner Mitglieder handeln werden.
Generalsekretär Andreas Knoell freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand und wünschte allen Beteiligten ein gutes Gelingen.
Die konstituierende Sitzung in Bonn dauerte zwei Tage (28. und 29. November). Während eines Workshops wurde der neue Vorstand vom Sekretariat über die künftigen Aufgaben informiert. Der zweite Tag stand im Zeichen der ersten Vorstandssitzung.
Niederländischer Margarinehersteller muss seine Werbestrategie ändern
Darf ein Unternehmen behaupten, dass jeglicher Anbau von Palmöl zur Entwaldung führt? Nein! Das sagt zumindest die niederländische Werbeaufsichtsbehörde ‘Advertising Code Commission’ (RCC).
Der Margarine-Hersteller The Flower Farm mit Sitz in Heerenveen wirbt auf seinen Produkten damit, dass bei der Produktion kein Palmöl verwendet wird. Für Kritik sorgt aber eine andere Behauptung: The Flower Farm stellt in seiner Werbekampagne fest, „dass Palmöl Regenwald zerstört!“ Das Unternehmen unterschlägt in seiner Kommunikation Alternativen wie nachhaltig zertifiziertes Palmöl.
Stein des Anstoßes: Margarinehersteller The Flower Farm muss Werbestrategie ändern
Die Urteilsbegründung der RCC beklagt eine „irreführende, unqualifizierte und sachlich falsche Darstellung in der Kommunikation des Unternehmens“. Das Urteil der Aufsichtsbehörde zwingt The Flower Farm nun zur Änderung der Inhalte der Werbekampagne. Betroffen sind unter anderem TV-Spots, die Darstellung auf den Produktverpackungen oder auf der Internetseite.
Frans Claassen, Vorsitzender der Europäischen Palmöl Allianz (EPOA), sagt zu dem Urteil: „Konsumenten sollten die Vorteile von nachhaltigem Palmöl erkennen, und vor allem verstehen, dass Boykott keinen Sinn macht.“ EPOA hatte sich gemeinsam mit Nichtregierungs-organisationen an die RCC gewendet und Beschwerde gegen The Flower Farm eingelegt. Auch Nico Roozen, Ehrenpräsident der NGO Solidaridad, zeigt sich erleichtert: „Mit palmölfrei zu werben ist erlaubt, aber einseitiges Marketing gegen Palmöl nicht. Und die RCC hat recht, wenn sie diese Simplifizierung unterbindet.“
Nach Ansicht von FONAP-Generalsekretär Andreas Knoell ist der Fall von The Flower Farm ein weiterer Beleg dafür, dass es in der Kommunikation zum Thema Palmöl immer noch viele Missverständnisse gibt: „Auch deswegen setzt sich das FONAP seit Beginn für eine sachliche und konstruktive Diskussion zum Thema nachhaltiges Palmöl ein und betont die Vorzüge von nachhaltig zertifiziertem Palmöl. Es gibt keine einfachen Antworten auf die komplexen Herausforderungen an einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem weltweit wichtigsten Pflanzenöl. Dies gilt für Konsumenten, Unternehmen, NGOs oder Medien aller Art gleichermaßen.“ (ORa)
Nachhaltig produziertes Palmöl mindert den CO2 Ausstoß - Mitglieder des Forums nutzen in 2018 fast zu 100 Prozent zertifiziertes Palmöl –– Neuer Vorstand gewählt
Eine nachhaltige Palmölproduktion leistet auch einen erheblichen Beitrag für den Klimaschutz. Das ist eine der Kernbotschaften der 7. Berliner Generalversammlung des Forums Nachhaltiges Palmöl e.V. (FONAP). Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der 2.0 LCA Consulting aus Kopenhagen, die erstmalig die Klimawirkung von RSPO-zertifiziertem Palmöl untersucht hat und den Teilnehmern der Generalversammlung präsentiert wurde. Laut Studie hat die Herstellung von zertifiziertem Palmöl das Potential, bis zu 35 Prozent weniger Treibhausgas als konventionell erzeugtes Palmöl zu emittieren.
„In Zeiten, in denen wir so hitzig über Klimaschutz streiten, ist das eine wichtige Erkenntnis: Nachhaltiges Palmöl steht nicht nur für die Verbesserung ökologischer oder sozialer Standards. Nachhaltig zertifiziertes Palmöl steht auch für Klimaschutz!“, betont Annette Piperidis, Vorstandsvorsitzende des FONAP und fügt in hinzu: „Wir können nur alle Unternehmen aufrufen, Mitglied im FONAP zu werden. Das ist schlichtweg die Plattform, um die Herausforderungen einer nachhaltigen Palmölproduktion gemeinsam mit allen Partner der Lieferkette anzugehen.“
Selbstverpflichtung fast zu 100 Prozent erreicht
Sechs Jahre nach der Gründung der Initiative und vier Jahre nach Vereinsgründung setzen die Mitglieder des FONAP erneut öffentlich ein Zeichen für eine nachhaltige Palmölwirtschaft.
So berichtete der FONAP-Vorstand, dass auch im abgelaufenen Jahr nahezu alle Mitglieder zu 100 Prozent zertifiziertes, nachhaltig produziertes Palmöl in ihren Produkten eingesetzt haben. Dies unterstreicht einmal mehr, dass die Mitglieder des FONAP eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit einnehmen. Auf dem deutschen Markt insgesamt ist der Anteil an nachhaltigem Palmöl in den letzten Jahren erheblich angestiegen. So steht der Lebensmittelsektor mittlerweile bei einem Zertifizierungsanteil von 85 Prozent, laut Meo Carbon Solutions Studie aus dem Jahr 2018.
Deutlich darunter rangieren dagegen noch die verbraucherfernen Sektoren wie Chemie und Tierfutter. Dr. Eva Müller, Leiterin der Abteilung „Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), wiederholte noch einmal die Erwartung des BMEL, wonach alle Unternehmen sämtlicher Branchen in Deutschland freiwillig nur noch nachhaltig zertifiziertes Palmöl verwenden sollen. Auf diese Weise können die Unternehmen ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung nachkommen. Das BMEL werde die Wirtschaft auch weiter konkret ansprechen und für die FONAP-Ziele werben, so Dr. Eva Müller: „Dabei wollen wir z.B. konkret die Futtermittelbranche und deren Palmölnutzung adressieren. Der geringe Zertifizierungsanteil in dieser Branche soll sich deutlich verbessern. Und wir sind optimistisch, dass das in der Futtermittelindustrie genauso gesehen wird.“
Zwischenbericht zu Menschenrechtsstudie vorgelegt
Auf der Generalversammlung wurden außerdem erste Ergebnisse der Studie "Menschenrechte in der Palmöl-Wertschöpfungskette" diskutiert. Darin erarbeiten die FONAP-Mitglieder in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte praktikable Lösungen für Unternehmen, wie sie ihre menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten im Zusammenhang mit der Nutzung von Palmöl erfüllen können. Damit unterstützt das FONAP die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans „Wirtschaft und Menschenrechte“ (NAP) der Bundesregierung.
Neuer FONAP-Vorstand gewählt
Eine zukunftsweisende Entscheidung für das FONAP wurde bereits am Vortag der Generalversammlung getroffen: Die Mitgliederversammlung hat einen neuen Vorstand gewählt. Die Mitglieder des neuen Vorstands sind: Frau Almut Feller (Ferrero MSC GmbH & Co. KG), Frau Cornelia Schröpfer (OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.), Frau Nina-Maria Gaiser (BOS Borneo Orangutan Survival Deutschland e.V.), Herr Sascha Tischer (SAN Sustainable Agriculture Network), Herr Armin Hodzic (BMTrada Deutschland GmbH) und Frau Dr. Eva Müller (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). Der Vorstand ist für zwei Jahre gewählt.
„In den letzten vier Jahren hat sich das FONAP als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um nachhaltiges Palmöl etabliert. Unser Dank und Respekt gilt dem bisherigen Vorstand für sein Engagement. Gleichzeitig freue ich mich darauf, die Zukunft des FONAP mit dem neuen Vorstand auch in den nächsten zwei Jahren mitgestalten zu können“, betonte FONAP-Generalsekretär Andreas Knoell in einer kurzen Ansprache nach der Wahl.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des Forum Nachhaltiges Palmöl, wir möchten Sie herzlich zur diesjährigen Generalversammlung des Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) einladen. Die Veranstaltung ist öffentlich und wird am 30. Oktober 2019 in den Räumlichkeiten der GIZ am Reichpietschufer 20 in Berlin stattfinden. Im Mittelpunkt der Generalversammlung steht das Thema Menschenrechte. Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat im Auftrag des FONAP eine Studie zu Menschenrechtsverletzungen im Palmölsektor erarbeitet. Die ersten Ergebnisse werden auf der Generalversammlung präsentiert. Anschließend werden Vertreter aus Industrie, Politik und Nichtregierungsorganisationen die Ergebnisse diskutieren.
Klimaschutz und nachhaltiges Palmöl! Diese Verbindung haben Forscher der renommierten 2.0 LCA Consulting aus Kopenhagen untersucht! Spart nachhaltiger Palmölanbau CO2 ein? Ja – und nicht zu knapp, sagen die Forscher aus Kopenhagen.
Alles begann mit einem Zoo! Nur Produkte mit nachhaltigem Palmöl sollten im Chester Zoo verfügbar sein. Dieser Gedanke schwappte auf die ganze Gemeinde im Westen Englands über. Wie weit ist Chester mit seiner Idee, die öffentliche Beschaffung ausschließlich nachhaltig zu gestalten?
Diese und andere Themen werden Sie in Vorträgen oder bei einzelnen Fachforen auf unserer Generalversammlung erleben. Und Ihr Input ist gefragt: Diskutieren Sie mit Fachleuten aus Deutschland und der ganzen Welt!
Eine Teilnahme an der Generalversammlung steht allen interessierten Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft offen. Unsere Veranstaltung bietet eine hervorragende Möglichkeit, die aktuellsten Trends bei Palmöl und Nachhaltigkeit zu erfahren. Auch Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen. Stellen Sie ihre Fragen zum Thema nachhaltiges Palmöl.
Bitte registrieren Sie sich hier bis zum 22.10.2019 online.
Wir freuen uns, Sie am 30. Oktober 2019 in Berlin begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr FONAP Sekretariat
ANLAGEN/ATTACHEMENTS:
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Dear Sir/Madam,
Dear members of the Forum for Sustainable Palm Oil, We would like to invite you to attend this year’s General Assembly of the Forum for Sustainable Palm Oil (FONAP). The event is open to the public and will be held on 30 October 2019 at GIZ’s offices in Berlin (Reichpietschufer 20). The General Assembly will focus on the subject of human rights. FONAP commissioned the German Institute for Human Rights to produce a study on human rights violations in the palm oil sector, and its initial results will be presented at the General Assembly. Representatives from industry, politics and non-governmental organisations will then discuss these results.
Climate change mitigation and sustainable palm oil: researchers at the renowned consultancy company 2.-0 LCA consultants in Copenhagen investigated the connection between the two. Does sustainable palm oil cultivation reduce CO2 emissions? The answer is yes, quite significantly, according to the Copenhagen-based researchers.
It all started with a zoo. When Chester Zoo decided that it would only stock products made with sustainable palm oil, the idea swiftly spread to the entire community in this part of North West England. What progress has Chester made with its idea to make all public procurement sustainable?
These are just two of the topics you will hear about in talks or during the expert forums at our General Assembly. In addition, we want your input, too: join in the discussions with experts from Germany and around the world!
The General Assembly is open to all representatives from the worlds of politics or business and civil society with an interest in this field. Our event presents an excellent opportunity to find out more about the latest trends relating to palm oil and sustainability. Media representatives are also warmly invited to attend. You are welcome to come and ask questions on the subject of sustainable palm oil. The event programme is attached to this invitation.
Please register online by 22 October.
We look forward to welcoming you in Berlin on 30 October 2019.
Kind regards
The FONAP Secretariat
In Indonesien und Malaysia werden Produkte mit Palmölanteil hofiert
Die größte Supermarktkette Malaysias - Mydin - hat alle als palmöl-frei deklarierten Waren aus den Regalen genommen. Der Einzelhändler will damit ein Zeichen für palmöl-haltige Produkte setzten. Mit der Aktion solle die Bedeutung von Palmöl für die malaysische Wirtschaft unterstrichen werden, erklärte Mydin-Geschäftsführer Ameer Ali Mydin.
Wenn Produkte als palmöl-frei gekennzeichnet würden, werde der Eindruck vermittelt, Palmöl sei schlecht für die Menschen. Mydin sagte zudem, die betreffenden Produkte seien importiert. Details nannte er nicht. Die Industrieministerin Malaysias, Teresa Kok, begrüßte den Schritt und sagte, sie hoffe, andere Supermärkte würden dem Beispiel folgen.
Unterstützung für Produkte mit Palmölanteil gibt es auch in Indonesien, dem weltweit größten Palmöl-Produzenten. Laut einem Regierungssprecher wurden dort verschiedene Retailer aufgefordert, Nahrungsmittel, die als palmöl-frei deklariert sind, aus dem Sortiment zu nehmen. Der Direktor der staatlichen Waren- und Dienstleistungsüberwachung, Ojak Simon Manurung, berichtet von über einem Dutzend Inspektionen von Supermärkten in Jakarta während der vergangenen Tage. Demnach wurden Nahrungsmittel mit dem Label „palmöl-frei“ aus dem Sortiment genommen. Dies betraf vor allem lokal hergestellte Nahrungsmittel.
Die Inspektionen seien im Rahmen der nationalen Drogen- und Lebensmittelkontrolle (BPOM) durchgeführt worden. Nach Ojak Simon Manurung würden die aussortierten Produkte nicht den entsprechenden Richtlinien entsprechen. BPOM unterstrich in einem öffentlichen Statement, dass der Verkauf von Produkten mit „palmöl-frei“ Labeln, die angeblich sicherer und die Palmöl-Wettbewerbsfähigkeit reduzieren, nicht genehmigt wird.
Palmöl, mit einem weltweiten Handelsvolumen von 60 Milliarden Dollar, ist ein wichtiger Bestandteil in vielen Lebensmitteln. Es sorgt etwa dafür, dass Schokolade auf der Zunge schmilzt oder Margarine streichfähig ist. Auch in Shampoos, Waschmitteln oder Seife kommt es zum Einsatz. Doch der Anbau ist in den vergangenen Jahren verstärkt in die Kritik geraten, etwa wegen der dafür nötigen Abholzung des Regenwalds und deren Folgen für Mensch und Tier. Palmöl wird vor allem in Malaysia und Indonesien produziert. Die EU hatte zuletzt ein Gesetz auf den Weg gebracht, das ab 2030 den Einsatz von Palmöl etwa bei Biosprit verbietet.
Bereits drei neue Mitglieder in diesem Jahr
Nach der GFA Certification GmbH und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ist nun auch das Unternehmen Peter Kölln neues Mitglied im FONAP. Zu dem Familienunternehmen mit Sitz in Elmshorn gehören renommierte Lebensmittelmarken (die Palmöl einsetzen) wie zum Beispiel die Marke KÖLLN mit ihrem breiten Angebot an Hafer-Produkten sowie BISKIN oder PALMIN. Das norddeutsche Traditionsunternehmen hat einen Jahresumsatz von knapp 130 Millionen Euro.
Annette Piperidis, Vorsitzeden des Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) begrüßt die neuen Mitglieder: „Je mehr wir sind, desto stärker und sichtbarer können wir für nachhaltiges Palmöl werben. GFA, die DUH und Peter Kölln sind wichtige Bausteine auf unserem Weg zu unserem 100 Prozent Ziel!“
Die 1975 gegründete Deutsche Umwelthilfe setzt sich laut Selbstdarstellung unter anderem für nachhaltige Wirtschaftsformen ein, die ökologische Belastungsgrenzen respektieren. Die DUH engagiere sich daher verstärkt für eine naturverträgliche Landnutzung, sowohl in Deutschland als auch international ein. Dazu gehöre zwingend auch nachhaltiges Palmöl.
„Wir möchten im Rahmen des FONAP mit Unternehmen und anderen Akteuren aus den Bereichen Konsumprodukte, Handel, Bioökonomie, Lebensmittelwirtschaft und Futtermittel über die Erhöhung des Zertifizierungsgrades, notwendige Verbesserungen bestehender Zertifizierungssysteme und andere Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Palmölnutzung in Dialog treten“, sagt Karoline Kickler von der DUH.
Der dritte Neuzugang im FONAP, die GFA Certification GmbH, ist eine unabhängige Zertifizierungsorganisation im Bereich Management natürlicher Ressourcen und angeschlossener Lieferketten. Die Hamburger Zertifizierungsspezialisten sind global vernetzt und wollten durch die Mitgliedschaft im FONAP ihren Beitrag leisten, die Produktion und den Einsatz von nachhaltig produzierten Palmöl und Palmölprodukten weiter zu fördern.
Bundesminister Müller fordert nachhaltiges Palmöl
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat vor dem Hintergrund des neuen IPCC-Berichts Einschränkungen der Importe von Soja und Palmöl in die EU gefordert. „Die EU sollte nur noch nachhaltiges Soja und Palmöl importieren", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit Blick auf die zunehmende Abholzung von Regenwäldern zur Ausweitung landwirtschaftlicher Nutzflächen.
„Das Abholzen von Regenwäldern verursacht elf Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes", sagte Müller. "Alle vier Sekunden wird die Fläche eines Fußballfelds abgeholzt - vor allem für riesige Soja- und Palmölplantagen. Das müssen wir sofort stoppen." Besonders in Brasilien hat die Abholzung der Wälder in den vergangenen Monaten massiv zugenommen. Den in Genf veröffentlichten IPCC-Sonderbericht zur Landnutzung wertete der Minister als "Alarmsignal" und Aufruf zu verstärkten Investitionen in den Klimaschutz.
In Deutschland ist es den Unternehmen bisher freigestellt, ob sie nachhaltiges Palmöl verwenden. Anders im energetischen Markt. Hier darf nur nachhaltiges Palmöl den Biokraftstoffen beigemischt werden. Deutschland hat 2015 zusammen mit fünf weiteren europäischen Ländern die Amsterdam-Erklärung unterschrieben. Darin streben die Unterzeichner an, auf freiwilliger Basis bis Ende 2020 nur noch nachhaltiges Palmöl zu importieren. Bisher liegt die Quote im freiwilligen Markt laut der letzter FONAP-Studie bei 55 Prozent. Wobei der deutsche Lebensmittelsektor bereits 85 Prozent nachhaltiges Palmöl in seiner Produktion verwendet.
„Auch in Deutschland müssen wir unsere Anstrengungen vergrößern und im kommenden Jahr zusätzlich 500 Millionen Euro in den internationalen Klimaschutz investieren - entweder aus dem Nationalen Klimafonds oder aus dem Bundeshaushalt", verlangte Müller weiter. Dies müsse Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem UN-Klimagipfel im September international zusagen.
Vergleich der Zertifizierungssysteme
Die niederländische Sektion der Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) bescheinigt dem Roundtable of Sustainable Palm Oil die besten Noten unter den Palmöl-Zertifizierungssystemen. Die IUCN hat die führenden Nachhaltigkeitsstandards für Palmöl untersucht. Kriterien waren die Reduktion von Verlust an Biodiversität, Rückgewinnung von natürlichen Lebensräumen und Rückverfolgbarkeit.
Der Bericht enthält auch Empfehlungen an Palmöl-Unternehmen, wie sie die Standards implementieren. Verglichen wurden SAN Sustainable Agriculture Network, International Sustainability and Carbon Certification ISCC und der malaysische MSPO und indonesische Standard ISPO.
Der RSPO schnitt besonders gut ab bei Erhalt der biologischen Vielfalt als auch bei der Rückverfolgbarkeit. Der Generaldirektor des RSPO, Datuk Darrel Webber, freut sich über die Ergebnisse der Studie: „Das ist ein klares Signal an alle Unternehmen, auf den RSPO bauen zu können. Und die Studie gibt uns gute Hinweise, wie wir unseren Standard noch weiter verbessern können.“
Die gesamte Studie finden Sie hier.
Grüne setzen auf Zertifikate
Die Bundesregierung rechnet mit einer Ausweitung der globalen Palmöl-Produktion und befürchtet eine weitere Vernichtung von Regenwäldern. „Aufgrund der nahezu konkurrenzlosen Erträge wird das Interesse am Anbau von Palmöl eher noch zunehmen und sich auch in weiteren Ländern der Tropen ausweiten“, heißt es in einer Antwort des
Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion. Es sei wichtig, Anbaumethoden durchzusetzen, die keine Abholzung von Regenwäldern erforderten, so das Ministerium. Die Grünen fordern einen EU-weiten Importstopp für Palmöl, das auf früheren Regenwald-Flächen angebaut wurde. „Wir brauchen eindeutige Zertifikate über die ökologische und soziale Nachhaltigkeit des verwendeten Palmöls sowie volle Transparenz und Rückverfolgbarkeit in den Lieferketten“, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin und naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen, Steffi Lemke. Außerdem müsse die Bundesregierung eine Strategie dafür vorlegen, wie der Verbrauch von Palmöl insgesamt reduziert werden könne. Das meiste Palmöl wird in Indonesien und Malaysia produziert, gefolgt von Thailand und Kolumbien. Mehr als die Hälfte das nach Deutschland importierten Palmöls wird laut der FONAP-Studie zum Palmölmarkt 2017 für die Produktion von Biodiesel genutzt.
EPOA startet Sustainable Palm Oil Choice Initative
Die Zeit tickt unerbittlich herunter. Ziemlich genau anderthalb Jahre bleiben Europa noch, um ausschließlich auf nachhaltig-zertifiziertes Palmöl zu setzten. Im Rahmen der Amsterdam Deklaration hatte sich neben Frankreich, den Niederlanden unter anderem auch Deutschland dazu verpflichtet. Auf dem jährlichen Sustainable Palm Oil Dialogue im niederländischen Utrecht startete deshalb die europäische Palmöl Allianz EPOA die Initative Sustainable Palm Oil Choice.
Nachhaltiges Palmöl soll zur ersten Wahl werden! Teilnehmer der Initiative sind neben Unternehmen wie Cargill oder Fedepalma, Organisationen wie Solidaridad, Orangutan Land Trust auch das Forum Nachhaltiges Palmöl FONAP.
EPOA Vorsitzender Frans Claassen unterstrich in Utrecht, „dass wir Unternehmen, Händler und auch Konsumenten dahingehend unterstützen müssen, nur noch nachhaltiges Palmöl zu verwenden bzw. zu kaufen. Und wir schaffen das, indem wir die Wahrheit über nachhaltiges Palmöl sagen.“ Nachhaltigkeit sei gleichzusetzten mit Schutz von Regenwäldern und Biodiversität, so Claassen weiter.
Michelle Desilets vom Orangutan Land Trust pflichtet ihm bei: „Ich arbeite seit über 25 Jahren als Umweltaktivistin. Meine Herzensangelegenheit ist das Wohl der Orang-Utans. Blanker Palmöl Boykott wie zuletzt von einem britischen Einzelhändler gefordert, verurteilen wir. Wir setzten uns vielmehr ein für 100 Prozent nachhaltiges Palmöl in Europa.“
Im Zentrum der Initiative steht ein Imagewandel. Die Vorteile von nachhaltig-zertifiziertem Palmöl sollen in den Mittelpunkt gerückt werden und damit vor allem Handel und Produzent überzeugt werden. Weitere Boykottaufrufe oder ein Hinwenden zu anderen, weniger effektiven Pflanzenölen, soll damit vermieden werden.
Flankiert wird die neue Initiative durch einen aufwendig gestalteten Webauftritt, der die einzelnen Organisationen und Unternehmen in ihrem Streben nach nachhaltigem Palmöl portraitieren. Sustainable Palm Oil Choice freut sich über weitere Teilnehmer.
FONAP lädt zum Palmölspiel "Upstream" in Berlin
Am Ende, nach sechs Stunden Spiel und Reflexion, waren alle erschöpft. Und auch um die ein oder andere Erkenntnis reicher. Wer zum Beispiel im Unterlauf des Flusses seine Palmölplantage hatte, war im Pech. Die Bauern oben am Flussursprung hingegen konnten aus dem Vollen schöpfen. Mussten aber mit ansehen, wie es den anderen im Unterlauf zunehmend schlechter ging. „Warum“, so fragte sich während des Spiels eine Teilnehmerin „soll ich denen da unten Wasser geben, ich muss doch selber schauen, wo ich bleibe!“ Nachhaltig zu wirtschaften war bei dem Tempo und der Komplexität des Spiels schwer vereinbar. Das FONAP hatte seine Mitglieder und Interessierte an nachhaltigen Lieferketten zum Palmölspiel nach Berlin eingeladen. Entwickelt wurde das Spiel „Upstream“ über die letzten vier Jahre vom Institute of Terrestrial Ecosystems an der ETH Zürich. Unter der Anleitung zweier Wissenschaftler spielten die rund 20 Teilnehmer an zwei Tischen. Auf jedem Tisch war eine Flusslandschaft ausgebreitet. Darauf Ländereien in Dreiecken eingeteilt. Regenwald, Palmölplantagen, Viehzucht oder Reisfelder. Die Struktur der Ländereien entspräche Kolumbinen, sagt John Garcia Ulloa und schließt an: „Die Landschaften und die Problematiken sind typisch für Kolumbien. Eine Mischung aus Viehwirtschaft, Reisanbau und immer mehr Palmöl. Und der Fluss und damit das Wasser erzeugen in der kolumbianischen Realität immer wieder Probleme.“
John Garcia Ulloa diskutiert mit den Teilnehmern über die Erkenntinsse des Spiels
Und das merkten die Teilnehmer schnell, die sich um das Spielfeld gruppierten. Vor allem jene, die sich für den Unterlauf – das Feld C - des Flusses entschieden hatten. Eine fatale Wahl! Vor allem in der simulierten Trockenzeit blieben sie sprichwörtlich auf dem Trockenen sitzen. Alles Bitten und Betteln in die Regionen A oder B – also upstream - blieb ungehört. „Wir beschäftigen uns jeden Tag mit Nachhaltigkeit. Gleichzeitig merken wir hier, wie schwer das alles umzusetzen ist. Und die Kommunikation klappt auch nicht – obwohl wir so nahestehen. Wie das erst in der Realität aussieht?“ so die oft gehörte Erkenntnis.
Wie weiter am Unterlauf? Viel Diskussionsstoff beim Palmölspiel
Einen ganzen Tag lang ließen die Wissenschaftler die Köpfe rauchen. Genauer gesagt wurde am Vormittag das Spiel gespielt - und am Nachmittag darüber reflektiert. Vor allem nachgedacht, welche Lehren man aus seinem Handeln zieht. Es ging nicht um Gewinnen oder Verlieren sondern um Erkenntnisgewinne ganz praktischer Art. Und davon gab es für die Mitspieler eine Menge.
Über den Tag und das Palmölspiel hat der Deutschlandfunk berichtet. In der Sendung Umwelt & Verbraucher, 15.05.2019, Autor Phillip Banse
EU beschließt indirekt den Ausstieg
Die EU-Kommission will Biokraftstoffe mit sogenannten hohen indirekten Umweltrisiken zurückdrängen. Dazu zähle nach Ansicht Brüssels auch Palmöl. Solcher Biosprit soll nur noch begrenzt auf die nationalen Ziele der EU-Staaten für erneuerbare Energien angerechnet werden können, so die Kommission.
Die Deutsche Umwelthilfe begrüße, dass Palmöl damit nicht mehr als nachhaltig zu kennzeichnen sei. Die DUH in einer Pressemitteilung weiter: „Zudem wurden in dem beschlossenen Rechtsakt vorherige Schlupflöcher weitgehend geschlossen, die eine Nutzung von Palmöl im Tank weiter ermöglicht hätten. Damit wird Palmöl im Verkehrssektor nicht länger über die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) der EU gefördert.“
Für Palmöl bedeutet der Beschluss der Kommission: Die Beimischung wird in Dieselkraftstoff ab 2023 schrittweise reduziert und soll bis 2030 beendet sein.
Brüssel begründet seine Entscheidung zu Biokraftstoffen mit hohen, indirekten Umweltrisiken mit Verdrängungsgefahren. Also den Anbau von Feldfrüchten für Biokraftstoffe auf Flächen, die zuvor für Nahrungsmittelanbau genutzt wurden. Dieser wiederum weicht dann auf Flächen wie Wälder oder Moore aus, die Kohlendioxid speichern. Unterm Strich würde durch die Ausweitung klimaschädliches CO2 freigesetzt, obwohl Biokraftstoffe doch zum Klimaschutz beitragen sollten. Dem will die Kommission mit den neuen Regeln einen Riegel vorschieben. Die EU-Staaten dürfen solchen Biosprit mit indirekten Klimarisiken - der Fachbegriff ist indirekte Landnutzungsänderung oder ILUC - zwar weiter nutzen oder importieren, aber nicht mehr voll auf ihre Erneuerbaren-Ziele anrechnen.
Unbehelligt von der jüngsten Entscheidung der Kommission wird Palmöl immer häufiger zur Herstellung von Biodiesel genutzt. Nach einem rückläufigen Trend bis zum Jahr 2015 sei die
Nutzung von Palmöl im Jahr 2016 wieder gestiegen, heißt es in von der Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegten Bericht. Danach handelt es sich um einen EU-weiten Trend. Der Bericht befasst sich mit der Umsetzung und den Effekten der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung. In Deutschland sei der Anteil von Palmöl als Ausgangsstoff für alle Biokraftstoffarten von 10,5 Prozent auf 14,5 Prozent gestiegen. Dies entspreche einem Anstieg um 41 Prozent. Gestiegen ist demnach die Nutzung von Abfall und Reststoffen, während die Nutzung von Raps und Zuckerrüben in Deutschland rückläufig gewesen sei. Wie aus der Unterrichtung hervorgeht, stammen 98 Prozent des Palmöls für die in Deutschland in Verkehr gebrachten Biokraftstoffe aus Asien.
ESPO mahnt zu Eile
Das Projekt European Sustainable Palm Oil (ESPO) hat seinen dritten Jahresbericht vorgelegt. In ihrer europaweiten Studie „Choosing sustainable palm oil“ ziehen die Autoren eine gemischte Bilanz. Auf der einen Seite seien 99 Prozent des in Europa importierten Palmöls bis zur Ölmühle rückverfolgbar. Auch unterlägen 84 Prozent des gesamten Palmöls Nachhaltigkeitsrichtlinien. Das heißt, für den Anbau würde weder entwaldet oder Torfboden geopfert noch Sozialstandards umgangen. Und europaweit seien 74 Prozent des Palmöls in der Lebensmittelproduktion RSPO-zertifiziert.
Doch, um das 2020-Ziel zu erreichen, müsste dringend die Nachfrage nach nachhaltigem Palmöl in der gesamten Wertschöpfungskette erhöht werden. Es blieben nur noch zwei Jahre Zeit, um den Import von nachhaltigem Palmöl deutlich zu steigern und um die Lücke von 25 Prozent zu schließen, so die Autoren. Das Ziel sind 100 Prozent nachhaltiges Palmöl bis 2020.
Hinter dem Report stehen die niederländische IDH (The Sustainable Trade Initiative) und MVO (Verband der niederländische Speiseöl- und Fettindustrie). Beide gründeten 2015 das europäische Projekt für nachhaltiges Palmöl (ESPO). Deutschland ist von Anfang an ESPO Mitglied.
Der jetzt vorliegende Report gleicht die Daten von zehn europäischen Ländern ab. Für die Erhebungen aus Deutschland nutzen die Autoren die FONAP-Studie „Der Palmölmarkt in Deutschland 2017“. Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland in einigen Bereichen im oberen Mittelfeld. Besonders bei der Verwendung von nachhaltigem Palmöl in Lebensmitteln. Hier liegt der Wert in Deutschland bei 85 Prozent, europaweit bei 74 Prozent.
Delegationsbesuch beim FONAP-Projekt
Seit Mitte letzten Jahres läuft in der Region Perak/Westmalaysia das FONAP-Projekt – eine Kooperation des Forums für nachhaltiges Palmöl, dem WWF, der malaysischen NGO Wild Asia und einer ausgewählten Gruppe von RSPO-zertifizierten Kleinbauern. Ziel des Projekts ist es, Feedback zu der Umsetzbarkeit der FONAP-Zusatzkriterien zu sammeln und mit einigen Kleinbauern ihre Anwendbarkeit zu testen. Die Hälfte der Projektzeit ist vorbei! Grund genug, eine Zwischenbilanz bei einem Stakeholder-Treffen in der Region Perak zu ziehen.
Teilnehmer seitens des FONAP waren Ilka Petersen vom WWF Deutschland und Mitglied im Vorstand des FONAP. Sowie der Generalsekretär des FONAP, Andreas Knoell. Wild Asia wurde durch Dr Reza Azmi (Executive Director) und Sheila Senathirajah (Programme Director, Palm Oil Initiative) vertreten. In den drei Tagen wurden mehrere Plantagen besucht und intensive Diskussionen zu den FONAP-Zusatzkriterien und der Situation der Farmer geführt.
Dreh- und Angelpunkt der Projektvisite war die Stadt Teluk Intan. Von dort aus betreut im Umkreis von circa 30 Kilometern ein Team von Wild Asia die beteiligten Kleinbauern. Andreas Knoell zieht eine positive Zwischenbilanz: „Wir sind sehr froh über die Arbeit von Wild Asia mit den Kleinbauern. Wir haben während des Besuchs sehr gute Einblicke in die Arbeit in dem von uns unterstützen Projekt bekommen. Das Team von Wild Asia ist hoch motiviert, kenntnisreich und bietet den Kleinbauern viel Unterstützung und Hilfe zum Austausch untereinander an.“
Die malaysische NGO besitz eine Schlüsselfunktion in dem Projekt. Wild Asia agiert als Zertifikatshalter eines RSPO-Gruppenzertifikats für lokale Kleinbauern mit aktuell 261 Mitgliedern. Mitglieder sind in Region Perak nur Kleinbauern. Das heißt, sie verfügen über weniger als 40 Hektar Anbaufläche. Die Projektmittel zur Unterstützung von Wild Asia und ihrem Kleinbauernprogramm stammen komplett aus der Mitgliedschaft des FONAP. Ziel des Projekts ist es, Kleinbauern in einem Produzentenland direkt in ihren Anstrengungen zu einem nachhaltigeren Anbau zu unterstützen. Ilka Petersen ist beeindruckt von der Arbeit vor Ort. „Die Kleinbauern bekommen viele gute Trainings zu besseren Praktiken und die Möglichkeit voneinander zu lernen. Es gibt erste Farmen, die komplett ohne Pestizide und chemische Dünger auskommen. Einer verwendet zur Düngung Verarbeitungsreste der Ölmühle. Das Beste dran: Die Farm hat mit 30 Tonnen/Hektar höhere Erträge als die Nachbarn.“ Durch die Anpflanzung von Turnerapflanzen zwischen den Reihen von Ölpalmen werden Wespen angelockt, die den weit verbreiteten Schädling Bagworm vernichten. Die Plantage hat dadurch keinen Befall durch diesen Schädling. Die Nachbarn hingegen schon.
Das vom FONAP unterstützte Projekt in der Region Perak läuft noch bis Juli 2019. Während der jetzt noch laufenden Zeit werden die Kleinbauern die Anwendbarkeit insbesondere des FONAP-Zusatzkriteriums zu den Pestiziden testen. Den dort wurden die größten Lücken identifiziert. Zu den Zusatzkriterien zählen:
- Stopp des Anbaus auf Torfböden und anderen Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt
- Stopp der Nutzung hochgefährlicher Pestizide (Konventionen von Rotterdam und Stockholm, WHO 1a und 1b sowie Paraquat)
- Anwendung strenger Reduktionsziele für Treibhausgase
- Ausschließliche Verwendung von Ölpalmfrüchten (Fresh Fruit Bunches) aus legalem Anbau
Sekretariat Forum Nachhaltiges Palmöl
c/o GIZ GmbH
Friedrich-Ebert-Allee 32+36
D-53113 Bonn
+49 228 4460-1346
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