Generalversammlung feiert FONAP-Geburtstag – Nachhaltiges Palmöl immer gefragter in Deutschland – BMZ als neues Mitglied begrüßt
Unter dem Motto „Gemeinsam einer nachhaltigen Zukunft verpflichtet” hat das Forum Nachhaltiges Palmöl seine öffentliche Generalversammlung begangen, die ganz im Zeichen des fünften Geburtstags der Multi-Akteurs-Partnerschaft (MAP) stand.
Almut Feller, Vorstandsvorsitzende des FONAP e.V.: „Wir blicken auf fünf Jahre FONAP als Verein zurück. Viel haben wir erreicht: Heute können wir mit unseren über 50 Mitgliedern beweisen, dass diese MAP funktioniert und unser ehrgeiziges Ziel innerhalb der Palmöl-Allianz erreicht werden kann - und zwar den deutschen Markt langfristig zu 100 Prozent zertifiziert nachhaltigem Palmöl zu transformieren.“
Auf der digitalen Generalversammlung mit zeitweise über 400 Teilnehmenden wurden auch die vorläufigen Zahlen der FONAP-Palmölstudie präsentiert und diskutiert. Die bereits vierte Palmölmarktstudie bestätigt die Erfolge des FONAP: Der Lebensmittelsektor in Deutschland erreicht einen Anteil von 90 Prozent zertifiziertem Palmöl. Selbst der Sektor Chemie/Pharmazie, der vorwiegend Derivate und Fraktionen aus Palm(kern)öl nutzt, konnte den Anteil innerhalb der letzten sechs Jahre von 14 auf 36 Prozent steigern.
Für Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, sind die Zahlen Ansporn:
„In fast allen untersuchten Sektoren hat der Anteil von nachhaltigem Palmöl zugenommen. Auch im Chemie-Sektor, mit dem FONAP in engem Austausch steht. Das ist auch Ihr Erfolg. Und noch etwas hat die Studie gezeigt: Das FONAP ist bei den einschlägigen Unternehmen als Kompetenzzentrum bekannt und geschätzt.“
Die finalen Zahlen der Studie werden im Dezember 2020 erwartet. Dazu veranstaltet das FONAP eigens eine Pressekonferenz.
Die Mitgliederzahlen des FONAP entwickeln sich ebenfalls positiv. Im Sommer konnte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als 51. Mitglied begrüßt werden. Dazu Feiler weiter: „Uns ist es wichtig, die Brücke zwischen den Unternehmen hier und den Palmölproduzenten vor Ort in den Erzeugerländern zu stärken.“
Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, freut sich auf die Zusammenarbeit und unterstreicht in ihrer Rede auf der Generalversammlung: „Fünf Jahre FONAP zeigen, dass ein Wandel zu nachhaltigem Palmölanbau in großen Maßen möglich ist – und das innerhalb weniger Jahre! Internationale Standards für nachhaltigen Palmölanbau wurden weiterentwickelt auch dank des Engagements der Mitglieder des Forums! Der Aufbau nachhaltiger, entwaldungsfreier Agrarlieferketten ist Basiselement unserer Entwicklungszusammenarbeit.“
Zertifizierung ist ein Baustein auf dem Weg zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht – Forum Nachhaltiges Palmöl und das Deutsche Institut für Menschenrechte präsentieren aktuelle Studie
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat in enger Kooperation mit dem Forum Nachhaltiges Palmöl e.V. (FONAP) eine Studie zu Menschenrechten im Palmölsektor durchgeführt. Diese wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben. Ziel der Studie war es, menschenrechtliche Herausforderungen im Palmölsektor zu beleuchten und Handlungsansätze zu erarbeiten.
Die FONAP-Mitglieder mit ihrer strengen Selbstverpflichtung haben im Hinblick auf ökologisch verträgliches Palmöl bereits sehr gute Ergebnisse erzielt. „Mit dem Fokus auf eine umfassende Transformation nachhaltiger Palmöllieferketten ist es uns wichtig, die soziale und menschenrechtliche Situation stärker als bisher zu beleuchten. Die Ergebnisse der qualitativen Studie zeigen, dass Zertifizierung ein wichtiger Baustein ist, der jedoch um begleitende Maßnahmen ergänzt werden muss. Wir von FONAP sehen das als Auftrag, hier zusammen mit allen Akteuren zusätzliche praktikable Handlungsempfehlungen zu entwickeln und bereits bestehende Zertifizierungssysteme weiter zu stärken“, so Almut Feller, FONAP-Vorstandsvorsitzende.
Ein besonderes Augenmerk der Studie lag auf der menschenrechtlichen Analyse von Zertifizierungssystemen, speziell des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), der unter anderem von FONAP-Mitgliedern aktiv genutzt wird. Der RSPO ist das weltweit führende Zertifizierungssystem bei Palmöl. Die Autorin und der Autor der Studie entwickelten Kriterien zur menschenrechtlichen Einschätzung von Zertifizierungssystemen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass der RSPO-Standard normativ viele menschenrechtliche Probleme adressiert und Unternehmen bei der Erfüllung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht unterstützen kann. Jedoch wurden auch mögliche Lücken identifiziert. Die Nutzung des RSPO-Standards entbindet Unternehmen daher nicht von der Verantwortung, die Menschenrechte innerhalb ihrer eigenen Aktivitäten zu achten.
Michael Windfuhr, Stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, zur Studie: „Zertifizierungssysteme können helfen, die Kernelemente der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht umzusetzen, sie allerdings nicht ersetzen. FONAP kommt hier eine herausgehobene Rolle zu. Es kann seine Mitgliedsunternehmen, darunter vor allem auch kleine und mittelständische Unternehmen sowie solche Unternehmen, die in ihren Produkten nur sehr geringe Mengen Palmöl verwenden, in der Wahrnehmung ihrer menschenrechtlichen Verantwortung gut unterstützen.“
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) als Förderer der Studie unterstreicht:
„Die vorliegende Studie gibt uns Handlungsansätze, die die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten berücksichtigen. Sie ist ein wichtiger Baustein, um die Risiken in der Palmölproduktion besser verstehen und gemeinsam adressieren zu können. Insbesondere durch ihren klaren Bezug zum Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte, kurz NAP. Mit der Entwicklung von Kriterien zur menschenrechtlichen Einschätzung von Zertifizierungssystemen leistet die Studie einen Beitrag zum Verständnis dieser speziellen Anforderung an Unternehmen“, so Dr. Eva Müller, Leiterin der Abteilung Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe im BMEL.
Mit dem NAP möchte die Bundesregierung entsprechend den Leitlinien der Vereinten Nationen zur Verbesserung der Menschenrechtssituation entlang der Wertschöpfungs- und Lieferketten in Deutschland und weltweit beitragen. Die Bundesregierung appelliert an die unternehmerische Verantwortung und formuliert die klare Erwartung an Unternehmen, ihre menschenrechtliche Sorgfaltspflicht zu erfüllen.
Die Studie beruht neben der Literaturanalyse auf Interviews mit Experten und Expertinnen der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft sowie einem intensiven Austausch mit FONAP-Mitgliedern und Vorstand. Die Studie „Menschenrechte in der Palmöl-Wertschöpfungskette“ ist seit heute öffentlich abrufbar unter folgendem Link.
FONAP lädt zur Generalversammlung
Genau in zwei Monaten findet die alljährliche FONAP-Generalversammlung statt. Die Veranstaltung am 24. November wird kompakter, kürzer als ihre Vorgänger - und sie wird zum ersten Mal digital durchgeführt. Jeder Interessierte kann sich von seinem Laptop aus zuschalten. Drei Stunden informiert das FONAP über die neuesten Trends bei Nachhaltigem Palmöl. Der FONAP-Verein feiert seinen fünften Geburtstag, deswegen steht die Veranstaltung unter dem Motto Gemeinsam einer nachhaltigen Zukunft verpflichtet. Mit Spannung wird die Präsentation der Palmölstudie erwartet. Ein hochrangig-besetztes Podium diskutiert anschließend die Ergebnisse. Sie können sich beteiligen - die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen finden Sie hier. Das FONAP freut sich auf Sie.
Artenschutz im Palmölanbau unabdingbar!
Der Orang-Utan ist akut vom Aussterben bedroht. Zum Welt-Orang-Utan-Tag ruft deshalb Sascha Tischer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Forum Nachhaltiges Palmöl e. V. (FONAP) dazu auf, Palmöl ausschließlich aus nachweislich nachhaltiger Produktion zu verwenden:
„Es ist richtig, dass eine der größten Gefahren für den Orang-Utan von großflächigen Rodungen in Indonesien und Malaysia ausgeht. Unter anderem werden diese Flächen dann für Palmölplantagen genutzt. Zerstörungen von schützenswerten Wäldern und anderen wertvollen Naturräumen dürfen nicht sein, denn sie bedeuten in aller Regel unwiederbringlichen Verlust. Deshalb setzen wir uns beim FONAP für zertifiziert nachhaltiges Palmöl ein und arbeiten konsequent daran mit, Nachhaltigkeitsstandards zum Erhalt der Biodiversität zu verbessern.“
Der Orang-Utan gilt als Schirmspezies unter den bedrohten Arten Südostasiens. Verliert er seinen Lebensraum, sind auch unzählige andere Pflanzen- und Tierarten betroffen, die für gesunde Ökosysteme unverzichtbar sind.
In den letzten 75 Jahren schrumpfte die Population der wildlebenden Orang-Utans um 80 Prozent. Laut FONAP-Mitglied Borneo Orangutan Survival Deutschland e.V. (BOS) leben auf Sumatra und Borneo zusammen nur noch geschätzte 72.000 Exemplare. Sie werden damit auf der Internationalen Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion IUCN als akut vom Aussterben bedroht eingestuft. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben der Wilderei für den illegalen Tierhandel, stellt die Lebensraumzerstörung - unter anderem für den Anbau von Palmölplantagen - eine große Gefahr für diese Tiere dar.
Die vom FONAP akzeptierten Zertifizierungssysteme* untersagen Palmölanbau auf intakten Regenwaldflächen und in Torfmooren. Außerdem enthalten sie Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität in den Palmölanbaugebieten. FONAP-Mitglieder haben sich dazu verpflichtet, ausschließlich nachhaltig-zertifiziertes Palmöl von den genannten Zertifizierungssystemen zu verwenden. FONAP-Vorstandsmitglied Nina-Maria Gaiser betont:
„Die meisten Orang-Utans leben außerhalb von Schutzgebieten in von Palmölplantagen dominierten Landschaften. Damit der Fortbestand der Art gesichert werden kann, müssen verbliebene Waldgebiete unbedingt erhalten und miteinander verbunden werden. Daher ist auch im Palmölanbau ein konsequenter Arten- und Habitatschutz unabdingbar für das Überleben des Orang-Utans. Nachhaltigkeitszertifizierungen für Palmöl arbeiten an Lösungen und können so eine wichtige Rolle zum Erhalt dieser einzigartigen Menschenaffen spielen. Jedoch ist die großflächige Umsetzung der Standards sowie die Sanktionierung von Verstößen hierfür elementar.“
FONAP wächst mit dem Beitritt des BMZ
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird Mitglied im Forum Nachhaltiges Palmöl e. V. (FONAP). Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) engagiert sich nun auch das BMZ und ist damit das zweite Bundesministerium im FONAP.
„Für mich ist das eine ganz besondere Nachricht. Mit dem Beitritt des BMZ vergrößern wir nicht nur unsere Sichtbarkeit und können den Dialog mit den Palmölproduzenten weiter ausbauen. Wir begrüßen vor allem, dass die Bundesregierung sich noch breiter aufstellt in unserem gemeinsamen Streben bei einer Steigerung der Nachfrage für ökologisch und sozial-verträgliches Palmöl“, sagt Almut Feller, Vorstandsvorsitzende des FONAP.
Das BMEL als Förderer des FONAP hat sich seit der Vereinsgründung des FONAP e.V. im Jahre 2015 für einen engen Kontakt mit dem BMZ eingesetzt. Für Gunther Beger, Leiter der Abteilung Grundsatzfragen, Wirtschaft, Handel, ländliche Entwicklung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist der Beitritt damit eine logische Konsequenz aus der bisherigen, guten Zusammenarbeit: „Wir schätzen die Arbeit des FONAP als Multiakteurs-Plattform sehr. Unternehmen, Verbände, NGOs und die Bundesregierung vertreten durch das BMEL haben sehr viel Überzeugungsarbeit für die Vorteile von nachhaltig-zertifiziertem Palmöl geleistet. Zusammen können wir unser gemeinsames Ziel von 100 Prozent nachhaltigem Palmöl erreichen!“
Das BMZ setzt sich in seiner Arbeit verstärkt für entwaldungsfreie und nachhaltige Produktion von Agrarrohstoffen und den Dialog zwischen Konsumenten- und Produzentenländern ein. Außerdem setzt das BMZ bereits verschiedene Aktivitäten zu nachhaltigem Palmöl in Indonesien und Kolumbien um. Ein Projekt in West- Kalimantan zielt auf den Aufbau einer nachhaltigen Anbauregion, innerhalb derer nachhaltige Produktionsmethoden unterstützt und Kleinbauern in globale Lieferketten eingebunden werden - auf einem Gebiet der Größe Belgiens.
Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung als Gründungsmitglied und Förderer des FONAP unterstreicht die Bedeutung des BMZ-Beitritts. Dr. Eva Müller, Leiterin der Abteilung Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe im BMEL: „Bis zum Ende dieses Jahres wollen wir erreichen, dass alle Unternehmen der relevanten Branchen in Deutschland freiwillig zu 100 Prozent nachhaltiges zertifiziertes Palmöl nutzen. Mit dem BMZ können wir noch einmal deutlich die globale Bedeutung der Palmölthematik unterstreichen. Der Beitritt des BMZ stärkt die Brücke zwischen den Unternehmen hier und den Palmölproduzenten vor Ort in den Erzeugerländern.“
FONAP festigt seine Unterstützung für Palmöl-Kleinbauern in Malaysia
Die Einschränkungen durch coronabedingte Ausgangssperren haben auch das FONAP-Kleinbauernprojekt in Malaysia beeinträchtigt. Nach über drei Monaten Stillstand können die Arbeiten seit Juni fortgesetzt werden. Natürlich unter veränderten Rahmenbedingungen, um Hygienemaßnahmen umzusetzen: So werden momentan nur Schulungen für einzelne Farmer angeboten, anstatt wie üblich Gruppenschulungen.
Im Juni gab es bereits einige Aktivitäten: In einem Online-Workshop diskutierten Expert*innen die BIO-Farm Methode, die auf den Demonstrationsflächen von Wild Asia angewendet wird. Diese umfasst verschiedene landwirtschaftliche Methoden, z.B. die großflächige Ausbringung von Kompost aus Abfällen der Ölmühlen, die Ausbringung von Biokohle, Anwendung von Kompost-Extrakten oder das Anpflanzen von einjährigen Nutzpflanzen zwischen den Ölpalmen. Diese Methoden wurden standortangepasst für die verschiedenen Demonstrationsflächen ausgewählt und detaillierte Managementpläne erstellt. Nun beginnt die Umsetzung auf den Flächen.
Um den Umgang mit der Rückverfolgbarkeits-App „PalmoilTrace – FarmGate“ zu schulen, wurde Mitte Juni je ein Workshop mit Palmölhändlern und Palmölproduzentinnen durchgeführt. Die Händler erhoffen sich durch die Nutzung der App eine Arbeitserleichterung und die genaue Erfassung der Palmölmengen.
Die Förderung des Projekts mit den Kleinbauern durch den FONAP e.V. wird um die Dauer der coronabedingten Pause bis Ende März 2021 verlängert, sodass alle ausgefallenen Aktivitäten nachgeholt werden können.
Schon seit Dezember 2019 unterstützen die FONAP-Mitglieder mit ihren freiwilligen Spendengeldern die zweite Phase des FONAP-Kleinbauernprojekts in der Region Perak in Malaysia.
Der Deutsche Verband Tiernahrung wird als 50. Mitglied begrüßt
Das Forum Nachhaltiges Palmöl e. V. (FONAP) umfasst fünfzig Mitglieder. Heute ist der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) dem FONAP beigetreten.
„Für mich ist das eine ganz besondere Nachricht. Mit dem DVT vervollständigen wir unseren Mitgliederkreis um die wichtige Branche der Futtermittelindustrie und damit einem bedeutenden Abnehmer von Palmöl in Deutschland. 50 Mitglieder unterstreichen, dass sich mehr und mehr nachhaltiges Palmöl am deutschen Markt durchsetzt und damit immer mehr Unternehmen in Deutschland ihre Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz sowie die Einhaltung von Menschenrechten erkennen,“ sagt Almut Feller, Vorstandsvorsitzende des FONAP.
Die Futtermittelindustrie ist laut der letzten FONAP-Studie zum Palmölmarkt in Deutschland aus 2018 mit rund 150.000 Tonnen der drittgrößte palmölverarbeitende Wirtschaftssektor. Der DVT vertritt als unabhängiger Wirtschaftsverband die Interessen der Unternehmen, die Futtermittel, Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern und damit handeln. Mit den über 280 Mitgliedern repräsentiert der Verband den überwiegenden Teil des deutschen Futtermittelmarktes.
Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsführung des DVT, zu den Beweggründen des Beitritts: „Als Mitglied im Forum Nachhaltiges Palmöl wollen wir den partnerschaftlichen Dialog in der Lebens- und Futtermittelkette fördern und an der Umsetzung der Ziele des FONAP mitwirken.“
Nicht alle Mitglieder des DVT verarbeiten nachhaltig-zertifiziertes Palmöl, auch wenn der Anteil in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Der Verband empfiehlt zur Beschleunigung des Wechsels seinen Mitgliedsunternehmen den Einsatz von nachhaltig-zertifiziertem Palmöl.
FONAP unterstützt Ziele des Weltverbrauchertags
Der diesjährige Weltverbrauchertag am 15.03.2020 steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Dazu leistet das Forum Nachhaltiges Palmöl e.V. (FONAP) seit über fünf Jahren branchenübergreifend einen wichtigen Beitrag. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der CO2-Reduktion.
„Nachhaltig erzeugtes Palmöl ist Teil der Lösung für den Klimaschutz. Die neueste Studie der renommierten 2.0 LCA Consulting aus Kopenhagen besagt, dass nachhaltig angebautes Palmöl 35 % weniger CO2-Emission verursacht als konventionell angebautes Palmöl. Das FONAP treibt seit Jahren die Agenda für ökologisch und sozial verträgliche Palmölproduktion erfolgreich voran“, sagt Almut Feller, Vorstandsvorsitzende des FONAP.
Seit der Vereinsgründung im Jahre 2015 hat sich die Nachfrage von nachhaltigem, zertifiziertem Palmöl in Deutschland signifikant gesteigert. Im Lebensmittelbereich sind fast 90 Prozent erreicht.
Die vom FONAP anerkannten Zertifizierungssysteme (unter anderem der Roundtable on Sustainable Palm Oil [RSPO] oder die International Sustainability and Carbon Certification [ISCC]) berücksichtigen Umweltaspekte wie z. B. Schutz von Wäldern und Torfböden sowie den Erhalt der Artenvielfalt. Genauso die Einhaltung von Menschenrechten.
Almut Feller unterstreicht die Bedeutung des Verbrauchers beim Thema Palmöl: „Je mehr Unternehmen nachhaltig erzeugtes, zertifiziertes Palmöl nutzen, desto besser für das Klima. Ein Palmöl-Boykott hilft nicht, die Lieferkette nachhaltiger zu gestalten. Vielmehr können auch Verbraucher mit ihrem gezielten Einkauf von Produkten aus zertifiziertem Palmöl von Deutschland aus positiv auf die CO2-Bilanz einwirken. Hierfür hat das FONAP einen Einkaufsflyer erstellt, der kostenlos erhältlich ist.“
Der Weltverbrauchertag wird seit 1983 jährlich am 15. März begangen. Organisiert wird der Tag von den Mitgliedern von Consumers International. Deutscher Vertreter ist der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Consumers International will mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt dazu aufrufen, dass sowohl Verbraucher als auch Unternehmen, Nachhaltigkeit zu ihrem obersten Ziel machen.
FONAP-Mitglieder führen internationale WWF Palmöl-Scorecard an
Ferrero, EDEKA und Kaufland belegen die ersten Plätze des neuesten Palmöl-Checks (Scorecard) der Naturschutzorganisation WWF International. Die drei Spitzenreiter sind Mitglieder des Forums Nachhaltiges Palmöl e.V. (FONAP). Sascha Tischer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des FONAP, gratuliert den Unternehmen:
„Ferrero, EDEKA und Kaufland beteiligen sich wie die anderen FONAP-Mitglieder effektiv an der Weiterentwicklung der anerkannten Nachhaltigkeitsstandards und treiben die Agenda voran. Aus deutscher Sicht ist sehr erfreulich, dass in der internationalen WWF Palmöl-Scorecard weit oben rangierende Unternehmen allesamt Teil der FONAP-Gemeinschaft sind. Noch zu viele Unternehmen im deutschsprachigen Raum fliegen unter dem Radar und entziehen sich der Verantwortung.“
Unter die ersten fünfzehn der Scorecard schafften es insgesamt sieben FONAP-Mitglieder: Neben den drei Spitzenreitern sind dies Bahlsen, DM, REWE und Rossmann. Die aktuelle Scorecard beurteilt die Leistungen der Unternehmen aus dem Jahr 2019.
Der WWF bewertet in seinem Palmöl-Check unter anderem transparente Angaben zu Palmöl-Mengen und den Anteilen zertifizierter Ware, Anforderungen, etwa zur Entwaldungsfreiheit, sowie das Engagement für die Weiterentwicklung der Zertifizierungsstandards.
„Unternehmen, die sich nachweislich für eine nachhaltigere Palmöl-Erzeugung einsetzen, verdienen Anerkennung. Denn wer sich zum Thema Palmöl öffentlich stellt und transparent agiert, steht schnell im Auge des Proteststurmes. Die aktuelle WWF Palmöl-Scorecard belegt einmal mehr, dass sich die FONAP-Mitgliedschaft für im deutschsprachigen Raum tätige und ansässige Unternehmen lohnt“, unterstreicht Sascha Tischer.
WWF International mit Sitz in London hat im aktuellen Palmöl-Check insgesamt 173 Akteure (unter anderem Einzelhändler, Lebensmittelhersteller und Futtermittelproduzenten aus aller Welt) aus der Wertschöpfungskette von Palmöl und ihr Engagement bei Einkauf und Nutzung zertifizierten Palmöls bewertet. Seit 2009 führt der WWF den Palmöl-Check alle zwei Jahre durch.
Das FONAP präsentiert sich auf der Internationen Grünen Woche
Das Forum Nachhaltiges Palmöl e.V. (FONAP) wird sich vom 17. bis 26. Januar 2020 erstmals mit einem Informationsstand auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) präsentieren. Der Stand befindet sich in der Halle 23a des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Almut Feller, FONAP-Vorstandsvorsitzende, betont: „Für uns hat die weltweit größte Verbrauchermesse rund um Ernährung und Landwirtschaft eine enorme Bedeutung. Wir möchten zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Gelegenheit nutzen, über die intensive internationale Arbeit unseres Forums für mehr Nachhaltigkeit im Palmölsektor zu informieren und aufzuklären. Dieser Rohstoff wird kritisch diskutiert, aber Boykotte sind keine Lösung!“
Fachkundiges Stand-Personal sowie Mitglieder des FONAP werden den IGW Besuchern Rede und Antwort stehen. Ein kostenloser Flyer „Besser einkaufen - Ratgeber Nachhaltiges Palmöl“ soll Interessierten Orientierung geben. Darin gibt das FONAP Einkaufstipps für nachhaltiges Palmöl.
Dr. Eva Müller, Leiterin der Abteilung „Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), unterstützt die Aktivitäten des FONAP auf der IGW: „Bis zum Ende dieses Jahres wollen wir erreichen, dass alle Unternehmen der relevanten Branchen in Deutschland freiwillig zu 100 Prozent nachhaltiges zertifiziertes Palmöl nutzen. Die Lebensmittelindustrie ist dabei mit einem Anteil von über 85 Prozent bereits Vorreiter. Andere Bereiche wie Chemie oder Futtermittel haben noch Aufholbedarf. Der FONAP-Stand wird uns helfen, die Verbraucherinnen und Verbraucher für das Thema zu sensibilisieren und Wissenslücken zu schließen.“
Kommen Sie vorbei und machen Sie sich selbst ein Bild über die Bedeutung von nachhaltigem Palmöl und wie Sie als Verbraucher selbst dazu beitragen können, dass die weltweite Palmölproduktion umwelt- und sozialverträglicher ablaufen kann.
Das FONAP teilt sich den Stand mit dem Forum Nachhaltiger Kakao und trägt den Titel „Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit“.
Sekretariat Forum Nachhaltiges Palmöl
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