Neues aus dem FONAP

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11. Juli 2022 - Indonesien: Vorübergehender Exportstopp für Palmöl beendet

Am 22. April 2022 verkündete die indonesische Regierung, dass ab dem 28. April vorerst kein Palmöl mehr aus dem Land exportiert werden darf. Der Schritt folgte auf die seit der Jahreswende anhaltenden Verteuerungen und den Mangel an Speiseöl auf dem heimischen Markt. Durch den Exportbann sollte die Verfügbarkeit von Lebensmitteln im Inland sichergestellt und die Preissteigerung eingedämmt werden, nachdem die weltweiten Preise für Speiseöle auf ein Rekordhoch gestiegen waren. Am 23. Mai, etwa drei Wochen nach Inkrafttreten des Exportstopps, wurden die Exportbeschränkungen auf Palmöl weitestgehend wieder aufgehoben. Die Versorgungslage der Bevölkerung habe sich laut der Regierung in Jakarta wieder entspannt. Dem Exportstopp folgen nun Maßnahmen, um das heimische Angebot für Palmöl langfristig sicherzustellen.

Aufgrund einer geringeren Verfügbarkeit von Palmöl auf dem globalen Markt sind die Preise und die Preisvolatilität weiter gestiegen; Dies u.a. aufgrund der diesjährigen geringeren Palmölerzeugung und des kriegsbedingten Ausfalls eines Teils des sonst erwarteten Angebotes an Sonnenblumenöl aus der Ukraine. FONAP beobachtet diese dynamische Situation weiterhin intensiv.

Der vorübergehende Exportstopp unterstreicht die Bedeutung des Dialogs zwischen Konsumenten- und Produzentenländern: Damit Projekte und Erzeugende, die sich vor Ort für eine regenerative Landwirtschaft für die Verbesserung von Böden und die Wiederherstellung von Ökosystemen engagieren, nicht in Existenznot geraten. Zahlreiche FONAP-Mitglieder bringen sich daher auch in freiwilligen Projekten ein, um Kleinbäuerinnen und -bauern zu fördern. Damit werden auch die wirtschaftliche Resilienz und Handlungsfähigkeit dieser Menschen vor Ort gestärkt.

01. März 2022 - Maßnahmen für mehr Wald- und Gewässerschutz sowie die Wiederherstellung gesunder Böden

Neues Pilotprojekt des FONAP e.V. unterstützt Kleinbäuer*innen in Indonesien

27 Mitglieder des „Forum Nachhaltiges Palmöl e.V.“ (FONAP) intensivieren in Indonesien ihr Engagement im größten Erzeugermarkt für Palmöl. Gemeinsam mit dem dort ansässigen Palmölforum für Kleinbäuer*innen FORTASBI setzen sie ein neues Pilotprojekt auf Sumatra in der Provinz Jambi um. Lokal wird das Projekt in enger Kooperation mit den Nichtregierungsorganisationen Setara Jambi und Cappa durchgeführt. Damit setzen die FONAP-Mitglieder im sechsten Jahr nach der Gründung von FONAP ein konkretes Zeichen, wie eine nachhaltige Palmölwirtschaft aussehen kann.

Ein zunächst für zwölf Monate konzipiertes Pilotprojekt soll Kleinbäuer*innen im Ölpalmenanbau dabei unterstützen, nachhaltiger zu wirtschaften. Das Projekt verfolgt konkrete ökologische und soziale Ziele: Geplant sind Maßnahmen zum Erhalt des Waldes im Rahmen sogenannter sozialer Forstwirtschaft, wobei zum Beispiel durch den ergänzenden Anbau heimischer Nutzpflanzen durch die Dorfgemeinschaft alternative Einkommensquellen erschlossen werden. Die Anzucht dieser Pflanzen erfolgt durch lokale Frauengruppen, die so die Möglichkeit erhalten, ein eigenes Einkommen zu erzielen. Um die Wasserqualität des örtlichen Flusses Pengabuan zu verbessern, sollen grüne Pufferstreifen entlang der Uferzonen angelegt werden. Hierfür ist beabsichtigt, in einem lokalen Multi-Stakeholder-Prozess einen gemeinsamen verbindlichen Ordnungs- und Handlungsrahmen mit betreffenden Gemeinden, den Bäuer*innen, anderen Wirtschaftspartnern, der Zivilgesellschaft und der Politik sowie Verwaltung festzuschreiben. Der gesamte Prozess soll wissenschaftlich begleitet werden. Zusätzlich fördert ein regeneratives Landwirtschaftskonzept im Ölpalmenanbau die Bodengesundheit: Auf Demonstrationsflächen lernen die teilnehmenden Bäuer*innen biologischen Dünger und eigenen Humus aus Kuhmist und leeren Palmölfruchtbündeln aufzubauen.

Die Projektregion auf der Insel Sumatra grenzt an den Bukit Tiga Puluh Nationalpark, der als eines der letzten Refugien für bedrohte Tierarten wie den Sumatra-Orang-Utan, den Sumatra-Tiger und den Sumatra-Elefanten gilt. Die Arbeiten vor Ort beabsichtigen mittelbar dazu beizutragen, dass die Pufferzone vor dem Park erhalten bleibt und Störeinflüsse, die auch von nicht-nachhaltigem Ölpalmenanbau herrühren, minimiert werden.

Mit dem von uns geplanten Pilotprojekt verfolgen wir erstmals einen Ansatz, der auch örtliche Regierungs- und Verwaltungsstrukturen einbindet und in einem größeren, zusammenhängenden Raum Wirksamkeit entfalten soll“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende, Sascha Tischer.

Entwaldung ist ein Problem von globaler Tragweite. Deshalb arbeiten wir seit Bestehen des FONAP daran, die Palmöllieferkette nachhaltiger zu gestalten und gezielt auch Verbesserungen in den Produktionsländern zu erzielen“, sagt die Vorsitzende des FONAP, Almut Feller, und ergänzt: „Mit dem von uns geplanten Projekt unterstreichen wir diese Bemühungen und leisten einen sichtbaren Beitrag zur Unterstützung von Kleinbäuerinnen und -bauern vor Ort.